Twitter hat nach tagelangem Schweigen bestätigt, dass es absichtlich Drittanbieter-Apps wie Tweetbot und Twitterific blockiert. In einem Beitrag auf Twitter schreibt das Unternehmen, dass es „seine langjährigen API-Regeln durchsetzt“, was „dazu führen kann, dass einige Apps nicht funktionieren“.
Die Erklärung bestätigt zwar den Verdacht, dass Twitter die Nutzer absichtlich von Twitter-Clients von Drittanbietern aussperrt, aber sie enthält nicht einmal einen Link zu den Regeln, auf die sich Twitter bezieht, und sagt uns immer noch nichts darüber, was wirklich los ist. Dies ist das erste Mal, dass Twitter das Problem einräumt, seit am vergangenen Donnerstag die ersten Apps gesperrt wurden.
Twitter is enforcing its long-standing API rules. That may result in some apps not working.
— Twitter Dev (@TwitterDev) January 17, 2023
Twitters Unklarheit ist keine große Überraschung, wenn man bedenkt, dass das Unternehmen sein Kommunikationsteam im Zuge der Massenentlassungen von CEO Elon Musk aufgelöst hat. Ein leitender Twitter-Ingenieur hat Berichten zufolge den Mitarbeitern gesagt, dass die Ausfälle von Drittanbietern „absichtlich“ seien, aber nie erklärt, warum, wie aus internen Nachrichten hervorgeht, die The Information vorliegen.
Die Situation hat sowohl bei den Entwicklern, die mit diesen Apps ihren Lebensunterhalt verdienen, als auch bei den Nutzern, die sie zur Verbesserung ihrer Twitter-Erfahrung verwenden, zu Frustration und Verwirrung geführt. Eine App, Tweetbot, war zwar am Wochenende kurzzeitig wieder online, aber nur, weil der Mitentwickler Paul Haddad die API-Schlüssel ausgetauscht hatte. Dies versetzte die App in einen halbwegs funktionierenden Zustand und ermöglichte es ihr, das Verbot vorübergehend zu umgehen.
Andere Twitter-Clients, wie Albatross und die iOS-Version von Fenix, funktionieren weiterhin. Auch hier ist völlig unklar, was diese Apps tun, was Tweetbot und Twitterific nicht tun. Es sieht auch nicht so aus, als würde Twitter mit den Entwicklern kommunizieren.
„Wir haben immer noch nichts von irgendjemandem bei Twitter auf irgendeiner Ebene gehört“, sagt Tweetbot-Miterfinder Paul Haddad gegenüber The Verge. „Wenn es eine seit langem bestehende Regel gibt, die wir in den letzten 10+ Jahren unwissentlich gebrochen haben, würden wir gerne wissen, wie sie lautet, damit wir sie, wenn möglich, einhalten können.“
